Ein Kuss ist der Körperkontakt mit einer Person oder einem Gegenstand mit dem Mund. Bei Menschen mit den Lippen.
Er ist eine in sehr vielen Kulturen bekannte Ausdrucksform einer Emotion. Die Bedeutung des Kusses, insbesondere in der Ãffentlichkeit ist jedoch kulturell ziemlich unterschiedlich:
Zuneigung:
In der westlichen Kultur wird der Kuss meistens genutzt, um Liebe oder (sexuelle) Zuneigung auszudrücken. Normalerweise sind dabei zwei Personen beteiligt, die sich gegenseitig auf die Lippen oder andere Körperstellen küssen.
Beim Küssen aus Zuneigung ist das körperliche Empfinden oft wichtig. Liebesküsse sind oft lang und intensiv (z. B. Zungenkuss). An den Lippen sind besonders viele Nervenden vorhanden, wodurch beim Küssen besonders der Gefühlssinn beteiligt ist.
Weiterhin werden durch die Nähe beim Kuss Pheromone besonders gut übertragen. Ein Kuss kann so die Lust steigern.
Neben der erotischen Komponente soll es auch eine Kuss-Symbolik geben, z. B. bedeutet ein Kuss auf die Augenlider einen Ausdruck der Sehnsucht.
Kulturelle Unterschiede
Im Westen gilt es nicht als anstöÃig, sich in der Ãffentlichkeit zu küssen. Wenn man jedoch in östlichen Kulturkreisen unterwegs ist, sollte man aus Rücksicht das Küssen in der Ãffentlichkeit unterlassen. In Japan und Indien etwa werden Küsse in der Ãffentlichkeit nicht gerne gesehen, weil sie nach der dort vorherrschenden öffentlichen Meinung zum Vorspiel gehören und somit nur etwas hinter verschlossenen Türen zu suchen haben.
Dass es in der Arktis üblich ist, sich mit der Nase zu küssen, zählt zu den zahlreichen populären Irrtümern über die Inuit. Damit gemeint ist sogenannte „RiechgruÓ (siehe oben), der keine ethnische Variante des Küssens darstellt, sondern eine Geste eigener Art.[1]
In der Jugendszene verbreitet sich der BegrüÃungskuss immer weiter, vor allem unter jungen Frauen. Es handelt sich hierbei um einen angedeuteten Kuss auf die Wange des Gegenübers und symbolisiert gute Freundschaft.
GruÃ
Küssen kann auch eine GruÃform zwischen Menschen sein. Je nach verschiedener Kultur ist der BegrüÃungskuss auf den Familienkreis beschränkt oder wird auch im engeren oder weiteren Bekanntenkreis gepflegt. In Spanien und Frankreich ist es zum Beispiel üblich Familienmitglieder und Freunde mit einem beso (Küsschen) bzw. bisou zu begrüÃen und zu verabschieden. Dabei wird typischerweise auf die Wange (Wangenkuss) „geküsst“. Eine Akkolade ist ein angedeuteter „Wangenkuss“ links und rechts.
Gegenbeispiele für echte Mundküsse sind einerseits der sozialistische Bruderkuss, der vor allem bei Staatsbesuchen und/oder Parteiversammlungen des Ostblocks vor möglichst groÃer Medienpräsenz gepflegt wird. Andererseits der schwule „Schwesternkuss“ als demonstrative Geste in der Szene, dazuzugehören. Er gehört schon fast zum Ritual, wenn Clubmitglieder vom Türsteher empfangen oder wegen Dresscodeverstoà zurückgewiesen werden und soll sagen: „Du gehörst zu uns“. Weiterhin ist der Schwesternkuss das Symbol für „Auf Leben und Tod - wir halten zueinander“ auf sog. Kiss-Ins bei AIDS-Demonstrationen.
Beim Abschied wird der Abschiedskuss ausgetauscht. Dieser kann je nach sozialer Stellung, Enge der Beziehung, Länge der Trennung usw. unterschiedlich erfolgen (als Wangenkuss, als intimer Kuss oder als flüchtiger Kuss).
Verehrung
Auch den Kuss aus Gründen der Verehrung gibt es. Beispiele sind der Handkuss, wobei sich der Mann vor der Dame zum Handkuss respektvoll verneigt oder niederkniet. Noch ehrerbietigere Formen sind der Kuss des Ringes, des Kleidsaumes der Dame oder auch der FuÃkuss als Zeichen der absoluten Ergebenheit eines Mannes gegenüber einer Dame, wobei der Mann das Knie vor ihr beugt. Zu nennen ist auch der Kuss eines repräsentativen Symbols (Ring oder Zepter des Herrschers bzw. kirchlichen Würdenträgers). Hier ist die Komponente der Zuneigung zugunsten der Symbolik zurückgedrängt.
Den Kuss als Zeichen der Verehrung gibt es auch in der christlichen Liturgie; so küsst im katholischen eucharistischen Gottesdienst der Priester zu Beginn der Feier den Altar und nach der Verkündigung des Evangeliums das Evangelienbuch, beide sind Zeichen der Gegenwart Christi. In den orthodoxen Kirchen werden die Ikonen mit einem Kuss verehrt.
Der Tag des Kusses ist am 6. Juli.
Liebe GrüÃe