Ganz ehrlich, den Gebrauch des Begriffs 'Sozialschmarotzer' solltest du genau wie jeder andere auch, gehörig überdenken.
Heute geht das schneller als du 'A' sagen kannst, auch in den 'Sozialschmarotzerstatus' zu gleiten. Ich halte die Zurschaustellung besonders renitenter Fälle im Fernsehen und die Benutzung solcher Ausdrücke für nichts anderes als eine groß angelegte Kampagne, um an sich Hilfebedürftigen noch mehr Unterstützung zu verwehren. Man drückt sich zunehmend vor dem Eingeständnis, dass Millionen nie wieder in Arbeit kommen werden, weil man das für normal und akzeptabel hält.
So kann man prima einen Sündenbock in der Gesellschaft brandmarken, auf dem dann die vermeintlich noch besser gestellten herabschauen können.
Mich würde es jedenfalls nicht wundern, wenn der gleiche Kreis, der mit ordentlich 'Schmiere' Klientelpolitik für wenige Wohlhabende macht, auch solche Ausdrücke erst lanciert.
Staatsbürgerrechte absprechen? Das haben andere vor Jahrzehnten schon weitergesponnen. Autoren wie Robert A. Heinlein hat die Idee, Staatsbürgerrechte an die Wehrpflicht und Arbeitsdienste zu koppeln bereits in den 50er Jahren im Roman 'Starship Troopers' verwurstet. Wenn so dein Idealbild einer Gesellschaft aussieht, dann gute Nacht.
Wie wär es mit einem Pflichtarbeitsdienst? Hatten wir auch schon einmal. Da kann man dann schön an die 'guten alten Traditionen' aus der Zeit von Alfons Schicklgruber zwischen '33 und '45 anknüpfen. Schließlich sind wir mit den 1€-Jobs von dieser Idee auch nicht mehr so weit entfernt.
Ich kann für dich ganz persönlich nur hoffen, dass bei dir ein Korrektiv deiner Denke nicht über den 'harten Weg' stattfindet. Ich kenne Akademiker und einst recht erfolgreiche Geschäftsleute, die heute Hartz IV beziehen, aus verschiedensten Gründen. Hör mal ein wenig genauer hin, die Einschläge kommen näher...