Frage:
geht es bei kultur bloß um den distinktionsgewinn der herrschenden klassen über die beherrschten?
anonymous
2007-06-16 08:56:07 UTC
distinktionsgewinn: der zur schau gestellte unterschied zu anderen gesellschaftlichen klassen durch verschiedenenes verhalten, kleidung, kulturelle gewohnheiten, statussymbole.
Sieben antworten:
tamitinka
2007-06-16 09:11:01 UTC
Mit Sicherheit.

In Indien malt man sich ein Punkt auf dem Stirn.

Jeder will besser als der andere sein,

und mit Geld kann man so schön den Unterschied zu den anderen unterstreichen.
nimrod
2007-06-17 13:44:57 UTC
ja, ganz eindeutig.

worum sollte es denn sonst noch gehen, muß ich jetzt fragen.-
tom_longwood
2007-06-18 15:49:32 UTC
Nicht nur die herrschenden Klassen. Alle gesellschaftlichen Gruppen versuchen kulturelle Grenzmarkierungen zu setzen, um eine kollektive Identität einzugrenzen.



Die Fähigkeit seine gruppeninterne Symbolik sichtbar zu machen, zeigt die soziale Stärke jeder Gruppe.



Die Fähigkeit seine Differenzschemata in andere Gruppen zu exportieren, die Fähigkeit hegemonial zu werden.
whyskyhigh
2007-06-18 14:33:15 UTC
nein

darum geht es nicht. es geht nur um die schadenfreude, die auszulachen, die diese hosen nicht haben und damit sich zu befriedigen.
stani_christine
2007-06-19 13:54:33 UTC
Unter Kultur verstehe ich ganz etwas anders als "Distinktionsgewinn".(Dieses Wort fehlte die letzten Jahre in meinem Wortschatz gänzlich)

Kultur ist für mich die Form, in der eine Anzahl Menschen miteinander leben.

Ob Alt- Ägypten, China, Griechenland, Rom, alle hatte Ihre KULTUR.

Aber nicht nur diese Großkulturen, auch jeder einzelne Ureinwohner Amazoniens, Afrikas, Australien hatte seine Kultur.

Abgestimmt auf die Lebensumstände und den Wissensstand, aber alle unterschieden sich von einander etwas.

Eines war den Meisten gemeinsam. Sie entnahmen ihrem Lebensraum nur so viel, als es zu ihrem Überleben notwendig war.

Oftmals in der Geschichte versuchten Völker ihre Lebensart sprich ihre Kultur anderen aufzuzwingen, sie damit zwangszubeglücken. Denken wir an die Eroberung Amerikas durch Kolumbus und aller folgenden Seefahrern.

Niemals war diese Vereinnamung von Segen begleitet, immer mit Leid verbunden.

In der heutigen Informationsgesellschaft tritt im Zuge der Globalisierung aber der entsetzlichste Wahnsinn in Richtung Menschheit auf.

Einige wenige Menschen mit viel Vermögen und mächtigen Verbündeten haben global das Sagen und regieren die Welt!

Damit beschwören sie unendliches Leid in vielen Kulturen der Welt herauf. Aber wir haben nur diese eine Erde für uns alle.

Trotzdem raffen einige Wenige aus unersättlicher Gier mehr und mehr an sich, während die meisten anderen Menschen hungern, verdursten, müssen wegen zu teurer Medikamente an Krankheiten sterben, die heilbar wären.



Noch nie hatten Menschen mehr Macht in den Händen, noch nie war es möglich, alles Leben auf diesem Globus mit einem Schlag auszulöschen.



Noch nie konnten die Mächtigen in allen Ländern unserer Erde größere Wunden zufügen!



Hätten die Mächtigen nur soviel KULTUR wie die Ureinwohner der Urwaldgebiete, bevor sie ihrer Heimat durch Kahlschlag der Urwälder beraubt wurden.



Es geht gar nicht mehr um den Porsche vor der Haustür und bestimmte Marken auf Handgelenk oder Haut, das sind Kinkerlitzchen im Vergleich zum Wesentlichen. Wir alle nehmen diese Dinge viel zu wichtig, obwohl es sich nur um Vergängliches, der Mode unterworfenes und eigentlich kulturloses, weil global erhältlich, handelt. Jeder der Geld hat, kann sich so etwas kaufen, das zeichnet ihn nicht aus. Es bedarf auch keiner besonderen Fähigkeiten um ererbtes Vermögen auszugeben.



Es geht darum, das die Handlungen von einigen Wenigen, die in zur Schau gestellte Macht, ohne Rücksicht auf die uns umgebende Natur,

das Zusammenleben einer ganzen Art, nähmlich der Menschheit insgesamt gefährden.



Greenpeace hat den Indianer-Ausspruch vom letzten Fisch, verpesteter Luft, vergifteten Böden und Wasser unsw. bekanntgemacht. Wie recht der Häuptling damit hatte.



Ob es zu einem zurück zur wahren KULTUR, nämlich einem friedlichen miteinander von Menschen aller Rassen und Hautfarben kommen kann, kann ich nur wünschen, nicht sagen.
anonymous
2007-06-17 09:10:00 UTC
Sollte Westerwelle ansteckend sein?
anonymous
2007-06-16 18:34:59 UTC
Kultur beinhaltet für mich die drei Bereiche, Kunst, Religion und Wissenschaft. In erster Linie ist für mich die Entstehung einer Kultur ein Entwicklungsprozess. Es gibt z. B. viele afrikanische Kulturen in denen Statussymbole eine untergeordnete Rolle spielen. Es ist eine Entwicklung, die solch eine Gesellschaftsstruktur hervorbringt, die wir dann als Kultur bezeichnen. Dies nur auf Machterlangung und der Demonstration der Macht durch Statussymbole festzumachen ist viel zu einseitig. Die Enstehung eine bestimmten Kultur beinahltet viele Aspekt, wie z. B. das Leben bequemer mache, Wissen für Generationen archivieren (=>Schrift), die Welt erklären (Religion, Wissenschaft) usw.

Ich würde eher sagen, die Kultur wird heute dazu genutzt sich von anderen abzugrenzen.


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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