Frage:
Ich weiß ja, dass es AUCH gewalttätige Naturvölker gibt, aber.... na und?
2008-12-10 14:55:06 UTC
.... warum wird das immer erwähnt, wenn es um friedfertige Naturvölker geht.
Denn es gab und GIBT, und das ist bewiesen, richtig friedfertige Völker, die vor Kontakt mit unserer Kultur gar nicht auf die Idee kamen, dass Menschen einander etwas tun könnten. Inuit z.B.
Warum will sich keiner an denen ein Beispiel nehmen, wenn man ja sieht, dass ein Miteinander ohne Gewalt möglich ist? Stattdessen erwähnen alle, dass es ja auch gewalttätige Naturvölker gebe, das klingt dann fast nach "Ja, warum sollen wir denn friedfertig sein, wenn die das auch DÜRFEN, wir wollen auch so gerne Gewalt machen- ach, ne, weißt du, wir können gar nicht anders!" Wenn man gewaltfrei und antiautoritär sein möchte, wird man als Spinner abgetan, wenn man dabei Naturvölker zitiert, erst recht.
Oder auch, noch schöner: "Der Mensch ist nun mal ein Tier." Stimmt ja auch- natürlich ist der Mensch kein Virus, keine Pflanze und kein Stein, sondern ein Tier, er zählt zu den Menschenaffen. Bonobos z.B sind auch Tiere. Kennt hier jemand Bonobos? Sexuell liberal, friedfertig, Dominanz liegt bei den Weibchen- sind die nächsten Verwandten des Menschen, übrigens. Und jetzt kommt mir hier keiner mit Schimpansen, denn das bestätigt nur, was ich gesagt habe. Ich sage, "bei den Bonobos geht das doch auch", und mir wird geantwortet: "Ja, aber bei den Gemeinen Schimpansen gibt es doch auch Gewalt, dann ist es doch auch natürlich", aber ich frage mich, warum wollen alle Menschen Gewalt, warum rechtfertigt man sich damit, dass es etwas "auch gibt", warum will man nicht etwas Besseres wenn es das genauso gibt?
Sorry für die Länge des Textes, er könnte kürzer sein aber es sollen halt auch Laien verstehen, was ich meine.
Neun antworten:
2008-12-10 16:14:19 UTC
frage mich ob ihr wisst was ihr da redet Naturvölker sind umgeben von Gewalt da hat das leben außer im direkten miteinander nicht viel Platz für unaufmerksamkeiten die meisten kämmen in den gegenden in denen sie leben gar nicht vorwärts sondern würden sich meist verletzen ein Beinbruch oder abgebrochener Zahn hat Gewalt und schmerzen zur folge da gibt es keine örtliche und entzündungshemmende Mittel wie wir sie kennen ein Unfall auf der jagt kann bedeuten das du selbst gefressen wirst sowie das verlassen des Dorfes immer auch verlassen von Schutz gegen Raubtiere bedeutet heute Gewalt in deutschland von betrunkenen oder deppen in deutschland wird man verpönt wen man jagt weil viele den Sinn garnicht verstehen wird als Lust am töten bezeichnet wer bei den Naturvölkern nicht jagt hat wenig essen der gemeinschaftssinn dieser Völker würde eine neue wertvollere Gesellschaft aus unserer machen diese Menschen tragen mehr direkte Verantwortung in der Gesellschaft in der sie leben wovon wir mit unserer Gesetzgebung nur davon träumen können unsere kriege sind Gemetzel oder Ausrottunggen mit banaler Gewalt wie sie die Naturvölker kennen hat das nichts zu tun ist es nicht ein bischen kindisch die wertig keit von gewalt zu diekutieren anstatt den sinn ein mensch im busch oder ein inuit im eis hat techniken und taktiken entwickelt um als gesellschaft überleben zu können dazu gehören auch solche verhaltensmuster in unserer gessellschaft wird soviel gewalt mit geld ausgeübt das ich mich immerfrage wie menschen die produckte aus dem ausland oder von grosskonzernen kaufen die für die interressen ihrer kundschaft ganze landstriche verpesten oder duzente kriege um kupfer silber und diamanten führen wie kommt ihr mit euerer eigenen gewalt zu recht die ihr jeden tag durch euer unbewustes leben unterstützt zurecht es scheint immer noch rechtschaffener zu sein um die abfälle der unterdrücker zu kämpfen als gegen die unterdrücker selbst



es gibt keinen menschen der ohne gewalt durchs leben geht in dem moment wo er geld benutzt übt er gewalt aus
JohnK
2008-12-10 15:05:57 UTC
Zumeist wird bei solchen Diskussionen über die Natur des Menschen mit der Gewaltbereitschaft der Naturvölker, verschiedener Tiere etc. gegen die Annahme argumentiert, dass alles was Natur / natürlich ist mit "gut" gleichzusetzen ist. Natur ist dadurch nicht etwas ursprünglich gutes, wenn wir als Prämisse annehmen, dass Gewalt negativ ist. Dieses Argument wird von Dir nicht entkräftet.
2008-12-10 14:59:47 UTC
Sehr schön gesagt. Leider wirst du aber mit deiner Meinung sehr einsam sein, denn alle die friedliebend waren und sind bleiben in dieser grausamen und brutalen Gesellschaft auf der Strecke.



Gruß

Franky
stani_christine
2008-12-11 16:02:54 UTC
Gewalt und Zwang sind in jedem Menschen zu finden.

Nur der eine lebt es aus und der andere nicht.

Was man unbedingt haben sollte ist Ehrfurcht und Respekt vor einander.

Wenn man die Würde seines Gegenübers nicht verletzt, so hat dieser keinen Grund anzugreifen- würde man meinen.

Leider gibt es immer wieder Individien, die die Fairness nicht mit dem Suppenlöffel gegessen haben.

Diese wollen mehr von allem als andere und schon haben wir einen Konflikt!

Das ist der Grund für das Morden und Quälen rund um uns!
krummelas
2008-12-11 02:49:26 UTC
Ich verfechte schon lange die Theorie des friedlicheren und harmonischeren matriarchalischen Zeitalters.Jedoch :

Leider gibt es eindeutige Hinweise auf unfriedliche und inhumane Praktiken schon in der Altteinzeit.Z.B. Menschenopfer, auch von Kindern.

Trotzdem bin ich sicher, daß es vor der Erfindung des Ackerbaus und des Besitzes und aller Folgen (Verteidigung des Ackerlandes, der Ernten und Lagerhäuser ,was Waffen- und Soldaten usw.erforderte, Bevölkerungsdruck, Eroberung fruchtbarer Gebiete usw.) insgesamt friedlicherer und gerechter zuging. Das Patriarchat war meistens auf (Vor-)Herrschaft des Mannes, Eroberungen und Macht aus.



Dies betrifft die meisten eurasischen ,teilweise auch amerikanische, Völker . Es hat den Anschein, als hätten sich von China über Vorderasien von ca. 8000 v.Chr. - 3000 v. Chr.. also ungefähr mit der Verbreitung des Ackerbaus von Ost nach West, patriarchalische Strukturen entwickelt.

In vielen heute noch in Restbeständen vorkommenden Steinzeitkulturen (Urwälder, Steppen, arktische Gebiete)

geht es auch unfriedlich zu, aber fast immer gegen Feinde, so sehr man die auch "achtet"(e).In ihren besseren Zeiten galt diese Achtung übrigens auch gegenüber dem Jagdwild.



Man darf auch die groben und für uns barbarischen Mannbarkeits-Riten u.ä. nicht mit Gewaltbereitschaft verwechseln. Sie dienten sozialen Zwecken und dem inneren Frieden- aber auch zur Stärkung für die oft gnadenlose Natur und Menschheit.



Was tierische "Grausamkeit" angeht, da geht es fast immer ums nackte Überleben, wenn auch bei verschiedenen Gattungen ein gewisser spielerischer Jagdtrieb (Katzen) und Gewaltepisoden (Schimpansen) nicht geleugnet werden können.
2008-12-10 15:33:36 UTC
Der englische Staatstheoretiker und Philosoph Hobbes formulerte es so: "homo homini lupus est" der Mensch ist dem Menschen ein Wolf; in freier Übersetzung, der grösste Feind des Menschen ist sein Mitmensch (in seinem Werk Leviathan).

Der "homo oeconomicus", der ausschliesslich von wirtschafticher Zweckmässigkeit geleitete Mensch, sieht seine Triebkraft im Egoismus, dem Triebwerk der Wirtschaft des Kapitals.

Diese Gesellschaftsform trachtet nach dem grösstmöglichen Gewinn unter Missachtung gesellschaftpolitischer und sozialgerechter Überlegungen.

Eine gerechtere Einstellung ist die von Ludwig Erhardt 1949 ins Leben gerufene soziale Marktwirtschaft, eng verbunden mit dem Rheinischen Kapitalismus.

Unsere derzeitige kranke Informationsellschaft bedarf einer ernsten Überarbeitung ihrer Prämissen um weiter bestehen zu können.

Vor allem darf man den " Markt" als Triebfeder und Regulativ nicht ausser Acht lassen, denn sonst entstehen Auswüchse wie zur Zeit auf der Welt mit diesem wirtschaftlichen Absturz..
Lasse B
2008-12-10 15:29:25 UTC
Survival of the fittest.

Soweit ich weiß, sind Bonobos vom Aussterben bedroht. ;P



Du hast zwar Recht, natürlich ist es dumm, davon auszugehen, dass Gewalt etwas Gutes ist, denn der Mensch ist die einzige Tierart, die es sich sogar vollständig erlauben könnte, ohne Gewalt auszukommen.



ABER Gewalt liegt nun einmal in der Natur ALLEN Lebens.

Übrigens ist "Gewalt" ein sehr menschlicher Begriff.

Auch unter den Inuit gab und gibt es Mord- und Totschlag und ebenso unter Bonobos, nur in einem anderen Maße.

Und eigentlich finde ich auch nicht, dass Menschen allgemein agressiv oder bösartig sind. Ich persönlich habe in meinem Umfeld keinen einzigen agressiven Menschen und da könnten in einer Großstadt einige zusammenkommen.

Statistisch gesehen gibt es unter Menschen und Bonobos wahrscheinlich gleich viel Gewalt.

Andere Tiere töten auch vieles, was in ihr Revier eindringt, selbst wenn es gar keine Gefahr darstellt. Bezeichnet man das als gewalttätig? Nein. Warum nicht? Weil man unfähig zur nicht emotionalen Betrachtung ist.



Du bist voreingenommen.

Entschuldigung, aber Gewalt ist eines der Grundzüge des Lebens, alles existierende Leben lebt davon, dass es anderes Leben tötet. Der Grund ist doch egal. Es ist so, das ist auch nicht furchtbar oder schrecklich oder sonst irgendwas. Leben ist eine Entwicklung, das was schlechter als etwas anderes ist, stirbt, das was überleben kann überlebt. Es geht um Effizienz.



Und sei FROH!

Sei bloß FROH, dass der Mensch ein Lebewesen ist, der sich diesem Prinzip NICHT unterwirft, ansonsten würde es auf diesem Planeten nämlich relativ tot aussehen.

Der Mensch wäre nämlich in der Lage, alles Leben auf dem Planeten, dass ihn stört einfach auszulöschen, er könnte seine komplette Umwelt völlig ausbeuten und tot und kahl zurücklassen.

Andere Tierarten würden das machen... nahezu ALLE Tierarten würden das machen, denn sie sind nicht in der Lage darüber nachzudenken, was ihre Taten bewirken.



Der Mensch kann das und er macht es nicht, du bist der Lebende Beweis, denn du bist ein Mensch und willst das nicht.

Also beschwer dich nicht über den Menschen.



Und nochmal, du hast Recht: Es wäre zwar für den Menschen effizienter, friedfertig zu leben, aber würden wir in der Form in der wir heute leben existieren ohne Mord- und Totschlag? Nein.

Würde es Delfine geben ohne das sie sich irgendwann einmal durchgesetzt haben? Nein.

Werden Delfine als agressiv angesehen? Nein.

Aber auch Delfine töten haufenweise Fische und sogar Haie, Delfine reißen sogar Seegurken auseinander, nur um mit den Eingeweiden zu spielen. Ja, du hast richtig gehört, sorry, die Wahrheit ist manchmal hart.

Werden Pandas als agressiv angesehen? Nein.

Aber auch Pandas greifen mögliche Bedrohungen an und töten sie.



Wenn im Tierreich ein Kind verkrüppelt oder behindert ist, wird es zurückgelassen oder sofort getötet. Ist das grausam? Nein.



Der Mensch ist eines der friedfertigsten Lebewesen, egal wie schrecklich man ihn darstellt.

Es fällt nur mehr auf, da der Mensch wohl eines der SEHR wenigen Lebewesen ist, das zur Selbstreflexion fähig ist und es auch noch sehr viele von ihm gibt.



Tiere zerstören ihre Umwelt und töten anderes Leben (andere Arten und die eigene) relativ in einem viel größeren Ausmaße, als es der Mensch tut!

Der Mensch hat bloß sehr viel mehr Möglichkeiten zu zerstören als andere Arten und ist dabei recht effizient.



"Grausam" oder "gewalttätig" sind die falschen Begriffe ein Lebewesen ist nicht grausam, sondern es setzt sich durch. Und es kann sich so lange durchsetzen, bis es ein NOCH stärkeres/intelligenteres Lebewesen gibt, dass es aufhalten kann.



Man MUSS sich nicht rechtfertigen.

Du versuchst bloß zu rechtfertigen, dass man friedfertig sein müsste, weil es doch auch funktionieren kann.

Und man hält dir entgegen, dass es eben auch MIT Gewalt geht, hat bisher vorzüglich funktioniert, ohne Gewalt und Überlebens/Kampfzwang würd es kein Leben in der heutigen Form geben.





Das ist das, was man dir sagen kann und womit man Recht hat.



Ich halte trotzdem weder etwas von Gewalt noch sonst irgendetwas, der Mensch wäre effizienter, wenn er sich friedlich und symbiontisch mit seiner Umwelt auseinandersetzt.



Aber ich finde auch nicht, dass man sich darüber beschweren muss, der Mensch tut nun wirklich genug, um bereits gemachte Fehler rückgängig zu machen und Fehler die in diesem Augenblick begangen werden zu verhindern.



Zu den Inuit:

Die Inuit haben sich zwangsläufig genau so gewalttätig entwickelt wie alle anderen Menschenrassen, sonst würde sie es nicht geben.

Es gibt sehr wenige von diesem Volk, deshalb ist es LOGISCH, sich ab einem Punkt möglichst friedfertig zu entwickeln, denn wenn man sich zusätzlich untereinander weiter totschlägt, stirbt man aus. Irgendwann haben sie sich also von der Gewalt wegentwickelt und es hat sich als höchstes Gut unter ihnen entwickelt, andere Menschen nicht zu töten. Das ist eine logische Entwicklung.
reGnau
2008-12-10 15:10:14 UTC
Auch die Inuit wenden Gewalt an, denn sie mussten immer gegen die Naturgewalten kämpfen, was bedeutet, dass sie einen äusserst harten Job hatten, wenn es darum ging, an Nahrungsmittel zu gelangen und da kannten sie wohl auch keinen Freund und keinen Feind.

So sehe ich das jedenfalls. Bloss ist das eine andere Form der Gewalt, es geht nicht um Macht und deren Gefüge, sondern um den täglichen Kampf ums überleben, oder denkst Du, sie würden eher verhungern, statt einem Heuler einen Knüppel über den Kopf zu ziehen, um an deren Fell zu kommen?

Also entschuldige bitte, Gandhi sagte zwar was davon, dass man Gewaltfrei leben kann, aber das gilt nur dort, wo man sich auch ohne Gewalt anzuwenden einigermassen sicher fühlen kann und die meisten Plätze der Erde sind auf solche Lebensbedingungen nicht ausgelegt.
furballchaser
2008-12-10 15:06:47 UTC
Ich habe nur den ersten Teil Deiner Frage gelesen, muss Dich aber sofort verbessern. Die Inuit sind alles andere als friedfertig. Vendettas sind normal, wenn ein Stamm den anderen angreift. Dann gilt " an eye for an eye" Mentalitaet. Auch im taeglichen Leben gilt Vergeltung eines Todes, auch wenn es nur ein Unfall war. In der Nunatsiaq News, der Inuit Zeitung, steht von einem Fall wo ein Junge von seinem Freund erschossen wurde. Es war ein Unfall, aber der Vater des toten Jungen hat das Recht, den anderen Jungen zu toeten. Es gibt kein Gesetz dagegen und wird im Leben der Inuit akzeptiert. Also friedfertig wuerde ich das nicht nennen.

jetzt lese ich Deine Frage weiter . . . . .


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
Loading...